Donnerstag, 13. Juli 2006
Urlaub
Es ist ok, wenn es jetzt zuende ist. Es war ein toller Urlaub. Und es war nicht das Meer, nicht die Möwe auf dem Stein, nicht das Eis und nicht die Apfelschorle. Nicht die Sonne, nicht das Ausschalten aller sonst so wichtigen Sachen, nicht die Touristen mit Sandalen und weißen Socken.
Du warst mein Urlaub.



Wenn du wüßtest, wie viel du mir jetzt schon bedeutest, würdest du dir wünschen, mich nie kennengelernt zu haben. Deine Melancholie und das Fernweh in den Augen sind beängstigend. Es ist nicht der rote Faden, sondern deine Sucht nach Sehnsucht. Und auch nicht Schicksal. Aber das ist ok. Ich wünschte ich würde mit der gleichen Konsequenz in der Lage sein, einem Traum hinterher zu laufen, dessen Inhalt ich noch nicht einmal kenne. Ich bewundere diese Verträumtheit, die keinen an dich ran läßt. Es ist kein Selbstschutz oder Erfahrungswerte, es ist der Drang von dir, weg zu sein, keine Heimat zuzulassen.
Ich erwarte nicht von dir, dein Fernweh zu unterdrücken, es macht dich schließlich zu etwas Besonderem. Aber es macht mich traurig, zu wissen, dass ich nach so viel Intensität deine Sehnsucht nicht mildern kann, geschweige denn in ein Heimweh verwandeln kann. Aber das ist ok. In einer Woche wird es eine schöne Erinnerung sein, ein Bilderalbum vor meinen Augen. Immer wenn ich am Strand sitze, werde ich zurückdenken an diese beiden Tage und deinen Blick. Andere kaufen sich Postkarten, ich hab meinen Urlaub in mir verankert.

In 3 Monaten habe ich vielleicht wieder Urlaub, aber ich warte nicht.
Gute Reise.

... link (0 Kommentare)   ... comment